Smarte Babyphone erfreuen sich bei frischgebackenen Eltern immer größerer Beliebtheit. Denn die in der Regel tragbare und flexible Technik bietet Unterstützung in puncto Sicherheit. Aber was genau macht diese Form der Überwachung so smart und gibt es neben den Vorteilen auch Nachteile bei der smarten Babyüberwachung?
Es ist für viele Menschen einer der magischsten Momente im Leben. Mit der Geburt eines Kindes kommen eine Menge Glück und Freude auf die jungen Eltern zu. Aber seien wir ehrlich: Spätestens nach der Ankunft des Kindes in den heimischen vier Wänden gesellen sich auch Sorgen, Schlaflosigkeit und Fremdbestimmung dazu. Vor allem beim ersten Kind und in den ersten Lebensmonaten fühlen sich viele Eltern ängstlich und angespannt. Und sie haben nicht selten das Gefühl, alles falsch zu machen. Es gibt wohl kaum ein Elternteil, dass sich nicht schon einmal des Nachts ans Babybett geschlichen hat, um zu hören, ob das kleine Wesen noch atmet.
Ob das Baby für den Nachmittagsschlaf im Bett liegt, sich im Hochstuhl am Küchentisch beschäftigt oder im Laufstall spielt: Etwas Hilfe und Unterstützung in Richtung Sicherheit kann gerade in den ersten Wochen und Monaten ein wenig Entspannung in den Alltag bringen. Aber eines sei an dieser Stelle noch gesagt. Es ist nicht einfach, aber es ist dringend für Eltern, sich nicht nur auf Sicherheitsnetze zu verlassen, sondern auch Vertrauen aufzubauen – in sich selbst, in das Kind. Die erste Beule kommt eines Tages und auch eine zweite wird sich nicht vermeiden lassen, spätestens ab den ersten Besuchen auf dem Spielplatz.
Das smarte Baby
Wir sind es inzwischen gewohnt, Feedback und Daten zu den unterschiedlichen Aspekten des täglichen Lebens zu sammeln. Wir nutzen Apps und Wearables, um Fitness, Schlafrhythmus, Ernährung und Arbeitsgewohnheiten zu verfolgen. Für viele ist die Überwachung der Sicherheit und Gesundheit ihrer Kinder allein dadurch ein naheliegender Schritt.
In den letzten Jahren haben eine Reihe von Herstellern das Potenzial erkannt, Babys über smarte Technik wie ein intelligentes Babyphone zu überwachen oder mit Wearables und anderen smarten Produkten auszustatten.
Mit diesen neuen Produkten haben moderne Eltern nun Zugang zu einem vernetzten Kinderzimmer mit Datenfeedback von Flaschen, Schnullern, Kinderbetten, Kinderwagen, Kleidung und mehr. Einige dieser Produkte können den Stress für frischgebackene Eltern verringern. Andere können Prozesse, die früher auf Intuition beruhten, automatisieren. Was für einige Ohren kalt und technisch klingen mag, kann tatsächlich eine große Erleichterung sein in Zeiten, in denen viele Menschen sich nie um ein Baby kümmern mussten, bis sie selbst Eltern wurden.
So kann etwa ein smarter Baby-Fütterungsmonitor am Boden eines Trinkfläschchens befestigt werden. Dieser liefert Datenrückmeldungen über Bluetooth an ein Smartphone. Mehrere Aspekte der Mahlzeit, die normalerweise intuitiv erfasst werden – wie viel ein Baby trinkt, die Temperatur der Milch und sogar der Winkel der Flasche – werden über die dazugehörige App verfolgt. Dies ist sicher keine Notwendigkeit, aber es kann die moderne Elternschaft erleichtern.F
Während obiges Beispiel der Überwachung der Nahrungsaufnahme für viele noch immer eher eine Spielerei ist, wächst die Beliebtheit smarter Technik, die Sicherheitsaspekten dient enorm. Denn die Frage, wie das Baby auch einmal kurz alleingelassen werden kann – sei es, weil du einmal kurz an die Tür musst oder kochen möchtest, treibt Eltern schon seit Generationen um. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich das bereits seit Jahrzehnten bewährte Babyphone zum smarten Babyphone weiterentwickelt hat.
Besonders beliebt: das smarte Babyphone
Das smarte Babyfon – auch Babymonitor genannt – nutzt eine Reihe von Sensoren und Trackern, um dein Baby genau zu überwachen. Es gibt Eltern die Möglichkeit, das Baby zu beobachten und sicherzustellen, dass es gut aufgehoben ist und sich wohlfühlt. Du kannst nach deinem Kind sehen, ohne in sein Zimmer zu gehen und zu riskieren, es zu wecken. Noch nützlicher wird es, wenn du das Babyphone mit einem Smart-Home-System koppelst.
Letztlich funktioniert das smarte Babyphone wie ein herkömmliches Babyphone, doch es kann einiges mehr als Geräusche und Bewegungen zu überwachen. Der größte Vorteil eines intelligenten Babyphones liegt in den Informationen, die von den Sensoren und Trackern geliefert werden. Diese können Schlafverhalten, Temperatur, Herzfrequenz und Atmung kontrollieren.
Die Sensoren und Tracker werden in einer Matte oder einem Kissen unter dem schlafenden Baby angebracht oder sie können in einem tragbaren Clip oder Armband untergebracht werden. Der Sensor überwacht das Baby, während es schläft und schlägt Alarm, wenn sich die Lebenszeichen verändern. Das kann von der Atembewegung bis zur Herzfrequenz reichen. Manch ein High-End-Monitor überprüft sogar die Raumtemperatur. Diese Funktionen sind vorwiegend praktisch, wenn das Baby krank ist. Andernfalls genügt die „klassische“ Funktion, die anzeigt, wenn das Baby wach oder unruhig wird und einen Elternteil braucht.
Übrigens: Dass ein intelligentes Babyphone SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) verhindern kann, ist nicht erwiesen. Dennoch sind solche Monitore eine hervorragende Hilfe für eine sorgfältige Überwachung.
Die meisten smarten Babyphone sind mit einer App auf dem Smartphone gekoppelt, sodass von den Eltern alle von den Sensoren und Trackern erfassten Daten einsehen können. Diese Daten können auch zu einer guten Ressource werden – beispielsweise, wenn du anhand des Schlafverhaltens die besten Bettgehzeiten feststellen möchtest.
Vorteile eines smarten Babyphones
Sorgen nehmen
Die Atemmuster eines Neugeborenen sind oft ein Grund zur Sorge für die neuen Eltern. Es gibt genügend Eltern, die nicht durchschlafen können oder unruhiger schlafen, weil sie sich ständig Sorgen machen, ob ihr Baby richtig atmet und sie haben das Bedürfnis, mehrmals pro Nacht nachzusehen. Ein smartes Babyphone kann diesen Eltern ihre Angst nehmen.
Der Sensor sammelt Informationen und verwendet einen intelligenten Algorithmus, um jeden Zustand eines regelmäßigen Schlafmusters zu erkennen und sofort Alarm zu schlagen, wenn etwas nicht stimmt. Der Atemsensor ist eine nützliche Lösung zur Erkennung von Apnoe-Syndromen.
Aber immer daran denken: Ein Atemmonitor ist kein medizinisches Gerät und kann dieses auch nicht ersetzen, aber er ist ein guter Anhaltspunkt.
Routinen einführen
Für die Kinder ist es vielleicht gar nicht so wichtig, wie du meinen könntest, denn Kinder sind meist sehr anpassungsfähig und flexibel. Doch Eltern profitieren enorm von Routinen im Alltag mit Baby oder Kleinkind. Und je früher du dich auf die Routine deines Kindes konzentrierst, desto leichter wird es sein, sie beizubehalten, wenn das Kind älter wird. Ausreißer aus der Routine wird es ohnehin zur Genüge geben. Doch im Alltag kann eine möglichst hohe Vorhersehbarkeit dabei helfen, Stress zu bewältigen. Besonders wichtig sind Routinen im Kontext der Schlafenszeit, denn so können Babys bestimmte Dinge mit dem Schlaf verbinden. Du wirst aus einer Eule keine Lerche machen können, aber das bedeutet, dass dein Baby schneller und leichter einschläft, wenn es sich an die Routine gewöhnt hat.
Eine Schlafenszeit-Routine muss nicht kompliziert sein. Füttern, kuscheln, ein Gute-Nacht-Lied singen und ins Bett gehen (oder etwas Ähnliches) reichen völlig aus.
Eine Studie untersuchte mehr als 10.000 Kinder im Alter zwischen 0 und 5 Jahren und fand heraus, dass eine konsequente Zubettgehen-Routine zu besserem Schlaf führt, einschließlich:
- Frühere Schlafenszeiten
- Weniger Zeit zum Einschlafen
- Weniger nächtliches Aufwachen
- Längere Schlafdauer
- Weniger Probleme mit dem Verhalten
- Weniger Schlafprobleme für die Eltern
Im Rahmen dieser Studie wurden auch Säuglinge im Alter von 8 bis 18 Monaten untersucht, die keine konsequente Schlafenszeitroutine hatten und man gab ihnen eine solche für zwei Wochen vor. Es stellte sich heraus, dass es nur etwa drei Nächte dauerte, bis sich ihr Schlaf verbesserte.
Ein smartes Babyphone kann bei der Einführung von Routinen wie der Schlafroutine insofern helfen, als jedes Mal, wenn eine Routineaktivität ausgeführt wird, diese mit dem Monitor mit Datum und Uhrzeit aufgezeichnet wird. So ergibt sich schließlich eine vollständige Historie der elterlichen Aktivitäten, die dabei hilft, organisiert zu bleiben und sich daran zu erinnern, was getan oder nicht getan wurde.
Beruhigung für das Baby
Ein smartes Babyphone ist nicht nur von Vorteil für die Eltern. Es kann für eine komfortable und beruhigende Umgebung für das Baby sorgen. Die Eltern können Schlaflieder aufzeichnen, die vom smarten Babyphone abgespielt werden. Das Babyphone projiziert sanfte Lichter, damit das Baby ruhig schlafen kann. Außerdem erzeugt es weißes Rauschen, um die chaotischen Geräusche eines hupenden Autos, hämmernder Türen, eines Gewitters oder Ähnliches zu übertönen. Smarte Babyphone können mit dem Thermostat verbunden werden und die Temperatur im Kinderzimmer anpassen.
Zu guter Letzt sei noch gesagt, wenn sich ein Baby an einem sicheren Ort wie in seinem Bettchen oder im Laufstall befindet, wo es nicht hinausfallen oder sich verletzen kann, muss es natürlich nicht nonstop überwacht werden. Smarte Technik kann den Alltag erleichtern und verbessern. Dies funktioniert jedoch nur so lange, wie die Kontrolle nicht ausufert. Die meisten Eltern nutzen die smarten Monitore übrigens nur die ersten ein bis zwei Jahre nach der Geburt des Kindes. Danach hat sich anscheinend ausreichend Sicherheit und Routine eingestellt.